Liebe Frau Struve,
seit über 30 Jahren waren Sie eine wertvolle Musik- und Mathematiklehrerin an unserer Schule. Gemeinsam mit Herrn Roskam und Frau Landwehr haben Sie den Musikzweig maßgeblich geprägt. Bevor Sie in den wohlverdienten Ruhestand gehen, möchten wir mehr über Ihre Zeit hier erfahren.
Welche musikalischen Projekte oder Aufführungen sind Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?
Da gibt es eine ganze Menge. Im Sommer 1990 begann ich an der Schule und kurz darauf organisierten wir eine erste Probefahrt mit Konzert. 1992 fuhren wir mit etwa 20 Schülern nach Bilstein, was zur Tradition wurde. Bald hatten wir etwa 200 Schüler, sodass wir die Fahrten teilen mussten – ein Jahr Chorfahrten, im nächsten Jahr Orchesterfahrten. Unvergessen bleibt die Einführung der Bläserklasse 1995 mit 30 Fünftklässlern und unsere Auftritte in der Fußgängerzone von Bochum, wo wir für Hilfsorganisationen spielten. Ein weiteres Highlight waren die erfolgreichen Musicalaufführungen von Eva Landwehr.
Was hat Ihnen an Ihrer Arbeit als Musiklehrerin am meisten Freude bereitet?
Am meisten Freude hat es mir bereitet, wenn wir für ein Konzert geprobt haben. Je näher das Konzert rückte, desto spürbarer wurde die Nervosität. Wenn dann das Konzert kam und alles gut klappte, die Zuhörer applaudierten und die Schülerinnen und Schüler sich freuten – das ist das beste Lob für einen Musiklehrer.
Welche Pläne haben Sie für die Zeit Ihres Ruhestands?
Ich bin jetzt seit einem Jahr im Sabbatjahr und quasi schon im Ruhestand. In dieser Zeit bin ich viel gereist, auch auf mehrtägigen Touren mit Gepäck. Das ist eine wunderbare Möglichkeit, vieles zu sehen und sich zu entspannen. Ansonsten möchte ich die Zeit nutzen, solange ich gesund bin.
Was werden Sie am meisten an Ihrer täglichen Arbeit als Musiklehrerin vermissen?
In dem letzten Jahr bin ich viel gereist und habe Dinge unternommen, die im Schulalltag oft zu kurz kommen. Diese Erfahrung hat mir geholfen, mich auf meine Pensionierung vorzubereiten und mir eine Zukunft ohne die tägliche Arbeit in der Schule vorzustellen. Ich freue mich auf die kommenden Jahre und die neuen Möglichkeiten, die sie bringen werden.
Gibt es ein Werk oder Lied, das Sie besonders oft oder gerne im Unterricht oder Chor behandelt haben?
Ich war zuständig für die Bläserklasse und da werde ich ein Werk nie vergessen: den „One o’clock Rock“. Alle, die einmal in der Bläserklasse waren, haben dieses Stück sehr wahrscheinlich gelernt. Es ist einfach ein Ohrwurm, der immer gut beim Publikum ankam.
Möchten Sie eine abschließende Botschaft an Ihre Schüler und Schülerinnen, Kollegen und Kolleginnen oder das gesamte Schulleben richten?
Macht weiter so! Entwickelt den Musikzweig weiter. Es ist so wichtig, dass Schülerinnen und Schüler Musik machen, ein Instrument lernen und im Chor singen. Das ist für die Persönlichkeitsentwicklung essenziell. Weiterentwickeln bedeutet zum Beispiel, eine Percussionsgruppe einzurichten oder ein Ensemble in der Oberstufe zu schaffen. Aristoteles sagte: „Das Wesen der Musik liegt darin, Freude zu machen.“ Das sollten wir immer im Blick behalten.
Was wünschen Sie der Heinrich-Böll-Gesamtschule musikalisch für die Zukunft?
Einfach weitermachen!
Vielen Dank für Ihre Worte. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Zukunft und hoffen, Sie bei Konzerten wiederzusehen!
Die Musik-FK sowie die HBG Schulgemeinschaft
Die ungekürzten Interviews findet ihr auf Instagram @hbg_musikzweig.
Veronika Kremer